Vom Bier zum Bühnenlicht: Die Popers und ihre Premiere am Oberwalliser
- Anja Hutter
- 2. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Alles begann mit einer spontanen Idee bei einem Bier. Vier Tambouren der Sektion Rhone standen zusammen im Rhone-Lokal, um ein Ehrenmitglied zu feiern, das gerade seinen 90. Geburtstag beging. Zwischen Gesprächen über Ahnenmusik und freundschaftlichem Beisammensein kam plötzlich der Gedanke auf, selbst Musik zu machen – nicht als Tambouren, sondern als Popband.

Was zunächst als Scherz abgetan wurde, nahm bald Form an. Aus einem heiteren Moment im Kreis von Freunden entstand ein ernsthaftes Projekt.
Der Schritt auf die Bühne
Niemand weiss heute genau, wer die Idee ins Rollen brachte. Sicher ist nur, dass an jenem Abend der Funke übersprang. „Wir könnten doch selbst auf die Bühne, statt Bands aus aller Welt zu holen,“ schlug einer der Freunde vor.
Die Rollen waren schnell verteilt: Freddy Anthenien wurde Schlagzeuger, Jonathan Heldner entschied sich für das Klavier, Dominik Walker übernahm den Bass, und Rafael Heinen stellte sich als Frontmann und Gitarrist auf.
Von der Ahnenmusik zur Popmusik – ein mutiger Schritt. Doch die Freundschaft der vier, gewachsen durch gemeinsame Jahre in der Sektion Rhone, machte es möglich. Im Sommer 2024 wurde aus der Idee ein ernsthaftes Vorhaben. Die Musiker investierten in neue Instrumente und Equipment, probten regelmäßig und nahmen sich viel Zeit, um sich in ihren neuen Rollen zu finden. „Ich wollte unbedingt ein rotes Klavier“, erzählt Jonathan Heldner. Schlagzeug, Bass, Gitarren, Mikrofone und unzählige Kabel füllten bald das Übungslokal der frischgebackenen Band.
Die „Popers“ – Pop mit einem Augenzwinkern
Ein Projekt wie dieses braucht natürlich auch einen Namen. „Da wir Pop-Musik machen, war der Name 'Popers' schnell gefunden“, erklärt Rafael Heinen. Einfach und prägnant – ein Name, der ihren Stil und ihren Humor widerspiegelt. Seit August 2024 proben die Popers regelmäßig. Jeden Montag verbringen sie mindestens drei Stunden im Übungslokal und arbeiten an ihrem Repertoire. „Es ist viel Arbeit, aber es macht riesigen Spass“, sagt Freddy Anthenien. Neben den gemeinsamen Proben übt jeder Musiker auch allein, um für den ersten Auftritt bestens vorbereitet zu sein.
Mittlerweile haben die Popers rund 15 eigene Songs geschrieben. Doch der kreative Prozess ist nicht immer einfach. „Songwriting ist kompliziert“, gibt Rafael Heinen zu. „Manchmal gefällt mir eine Idee am Montag, aber schon am nächsten Tag finde ich sie nicht mehr gut.“ Doch die Gruppe bleibt geduldig. Sobald ein neuer Song in der Probe vorgestellt wird, entscheidet die Reaktion der Band, ob er bleibt oder weiter ausgearbeitet werden muss. „Wenn die Reaktionen verhalten sind, dann weiss ich, es braucht wohl noch neue Ideen“, erklärt Heinen schmunzelnd.
Der Countdown zur Premiere
Der Zeitdruck ist spürbar, denn der erste Auftritt ist bereits fest gebucht. Am Samstag, den 14. Juni 2025, werden die Popers um 21:30 Uhr beim Oberwalliser Tambouren- und Pfeiferfest in Lalden auf der Bühne stehen. Eine halbe Stunde Walliser Mundartpop zur besten Zeit – eine Premiere, die mit Spannung erwartet wird.
Die Vorfreude ist gross, aber auch der Druck wächst. Um für den grossen Auftritt gewappnet zu sein, haben die vier Freunde in den letzten Monaten viel investiert. „Das Projekt macht unglaublich viel Spass“, sagt Freddy Anthenien. „Neben den gemeinsamen Proben übt jeder auch allein, um fit zu sein.“ Besonders Jonathan Heldner, der im Sommer sogar Klavierunterricht nahm, um sich auf seine neue Rolle vorzubereiten, zeigt sich voller Einsatzbereitschaft.
Vom Scherz zur Realität
Was einst als lockere Idee bei einem Bier begann, hat sich zu einem echten Herzensprojekt entwickelt. Die Popers stehen nun vor ihrer ersten Bewährungsprobe. Die Mischung aus Ahnenmusik-Tradition und modernen Popklängen, entstanden durch enge Freundschaft und gemeinsame Leidenschaft, soll das Publikum am Tambouren- und Pfeiferfest in Lalden begeistern.
Zusätzlich gibt es bereits grosse Pläne: „Wir werden im Mai einen Festsong präsentieren. Zusätzlich ist die Aufnahme weiterer Songs geplant“, verrät die Band.
Eines ist sicher: Die Popers werden am Samstagabend für einen unvergesslichen Moment sorgen. Die Zuschauer dürfen gespannt sein, was diese ungewöhnliche Band auf die Bühne bringt. Freundschaft, musikalisches Talent und eine Menge Einsatz haben aus einem Zufallstreffen im Rhone-Lokal ein aufregendes Projekt geformt.
Comments